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Ein ganz besonderer Schulanfang

07. 04. 2022

Nach den Winterferien war alles ganz anders. Unsere Kinder erzählten erst von ihren schönen Ferienerlebnissen und dann sprachen plötzlich alle von ihren Sorgen und Ängsten vor einem Krieg. Auch wenn sie noch recht jung sind, hören sie natürlich Radio und sehen fern.

Seit mehr als 5 Wochen möchte man keine Nachrichten anschauen. Nur 800 km sind es von hier bis zur ukrainischen Grenze und damit nun bis zur Grenze zwischen Krieg und Frieden. Wir können uns nicht vorstellen, wie es ist, plötzlich Angst um sein Leben zu haben, von Fliegeralarm geweckt zu werden und in Bunkern Zuflucht suchen zu müssen. Wir können uns nicht vorstellen, wie es ist, Ehemänner und Väter zur Verteidigung des Landes zurücklassen und allein auf eine Reise ins Unbekannte gehen zu müssen. Als wir in der vergangenen Woche erfuhren, dass auch unsere Schule bald kleine Gäste aus der Ukraine begrüßen würde, begannen sofort die Planungen. Aus der Aula wurde ein kleines Klassenzimmer, Zuckertüten wurden gepackt und unsere Eltern folgten unserem Aufruf und spendeten Ranzen, Sporttaschen, Federmappen, Kleidung, Hygieneartikel, Spielwaren und vieles mehr. Eine Welle der Solidarität rollte durch unsere Schule und wir sind einmal mehr dankbar und stolz auf unsere Schulgemeinschaft. Am 30.03.2022 konnten wir die ersten 7 Kinder bei uns begrüßen.

ласкаво просимо schallte es durch das Schulhaus – „Herzlich willkommen“.

Drei weitere Kinder folgten noch in der gleichen Woche. Sie wurden von unseren Mädchen und Jungen mit offenen Herzen aufgenommen, kommen langsam an. In den ersten Tagen lernen sie nun bei unserer Lehrerin Frau Seits-Pakur, die jetzt extra 2x wöchentlich einen Ukrainischkurs besucht, Grundkenntnisse der deutschen Sprache. Hände und Füße helfen bei der Verständigung ebenso wie diverse Übersetzungsapps. In den kommenden Wochen sollen sie immer mehr in den Klassenverbänden integriert werden. Es ist eine Herausforderung, die aber alle - egal ob große oder kleine Besucher der Schule – positiv angenommen haben. Natürlich hoffen die Kinder, dass sie bald in ihre Heimat zurückkehren werden. Doch bis dahin haben sie hier ein sicheres Zuhause auf Zeit gefunden und wir hoffen, dass sie sich wohl fühlen. Die letzten Wochen haben Perspektiven geändert oder gerade gerückt. Es geht uns gut. Wir haben ein Zuhause. Wir gehen abends ohne Angst schlafen. Wir wissen, dass alle, die wir lieben, in Sicherheit sind. Manchmal kann man Geschenke nicht mit Geld kaufen.

 

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